Pflegekoordinationsstelle beschlossen

Grünes Licht für VBM Anzengruber initiiertes Pilotprojekt

Im Langzeitpflege- und klinischen Bereich sind aufgrund des Pflegepersonalmangels aktuell zahlreiche Betten gesperrt. Die Liste pflegebedürftiger Personen ohne Platz in einer Einrichtung wird täglich größer. Eine qualitätvolle Personalorganisation und die damit verbundene Kooperation mit Pflegeausbildungsstätten sind eine notwendige Maßnahme, um die Versorgung in der Langzeitpflege sicherzustellen.

„Pflegeeinrichtungen, Krankenanstalten und anderen Systempartner fällt es immer schwerer, qualifiziertes Pflegepersonal zu finden. Der akute Mangel an Pflegekräften wird durch Faktoren wie Pensionierungen der Babyboomer-Generation und steigender Pflegebedarf aufgrund des demografischen Wandels in der Bevölkerung weiter verstärkt. Damit nicht genug, kam es durch die Corona-Pandemie zu weiteren Verschärfungen und Engpässen“, konstatiert der für den Sozialbereich ressortzuständige  VBM Johannes Anzengruber.

Gemeinderat beschloss Pflegekoordinationsstelle
Der Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal führt zu kritischen Versorgungssituationen in den betroffenen Bereichen, konkret zu weiteren Bettensperren und einer Unterversorgung pflegebedürftiger Personen. „Die Stadt Innsbruck wird deshalb eine Pflegekoordinationsstelle einrichten, die für alle Pflegeinstitutionen in der Stadt unterstützend wirkt. Diese neue Stelle soll vor allem die Kooperationen mit den Pflegeausbildungseinrichtungen im In- und Ausland koordinieren. Aber auch bei der Durchführung nötiger Nostrifikationen und der generellen Abwicklungen bei Behörden soll die neue zu errichtende Servicestelle helfen“, so Anzengruber über die Aufgaben der geplanten Servicestelle. Der Gemeinderat hat den dazu notwendigen Antrag, der auf die Initiative von VBM Anzengruber eingebracht wurde, gestern spät abends mehrheitlich (gegen die Stimmen von Für Innsbruck) beschlossen.

Zustimmung seitens des Landes
Begrüßt wird dieses Vorhaben von der zuständigen Landesrätin Cornelia Hagele: „Das Aufgabengebiet der Pflegekoordinationsstelle grenzt sich von anderen Einrichtungen dahingehend ab, dass es hier ausschließlich und umfangreich um das Thema Personal geht – von der Akquise bis zur Ausbildung, Unterbringung und Nostrifizierung. Diese koordinierende Unterstützung von und für Pflegekräften find ich positiv. Deshalb unterstütze ich dieses Pilotprojekt gerne und eine Kostenübernahme durch den Pflegefonds ist bereits in Prüfung.“ Die Pflegekoordinationsstelle stehe als Ansprechpartner bei der Vernetzung und Kooperation mit Ausbildungsstätten sowie bei der Besetzung von Pflegekräften zur Seite. Zielgruppe seien öffentliche Heimträger, mobile Pflegeeinrichtungen bzw. jenen Einrichtungen, die eine Vereinbarung im Rahmen des Strukturplans Pflege des Landes Tirol in der Stadt Innsbruck haben.

Kooperation und Nutzung von Netzwerken

Für die koordinierende Stelle stellt der Vernetzungsausbau mit internationalen Pflegeeinrichtungen einen integralen Aufgabenbereich dar. Wie Vorgespräche von VBM Anzengruber mit diplomatischen Vertretern anderer Länder gezeigt haben, ist dies auf konsularischer Ebene besonders wichtig: „Dadurch kann bei Kooperationen mit internationalen Partnern sichergestellt werden, dass die unbedingt notwendigen deutschen Sprachkenntnisse in zertifizierten Ausbildungsstätten in den Ländern vor Ort parallel zu den absolvierten Ausbildungen erworben werden können.“ Unabhängig davon solle die Stelle als Anlaufpunkt für alle Interessierten fungieren.

Unterstützung von Systempartnern

Die Etablierung der professionellen Pflegekoordinationsstelle soll unter Berücksichtigung der immensen Herausforderungen in der Personalakquise im Pflegebereich erfolgen. Im Wissen, dass sich unzählige andere Gemeinden, Pflegeheimverbände sowie Sozial- und Gesundheitssprengel proaktiv um qualifiziertes Personal bemühen. „Eine wohlwollende Unterstützung der Systempartner aus der stationären und mobilen Pflege für diese Einrichtung ist ebenso gegeben, wie jene der Wirtschaftskammer Tirol. Die Vorgaben des Strukturplans Pflege des Landes Tirol für den Bereich der Langzeitpflege sollen auf jeden Fall erfüllt werden“, so Anzengruber abschließend.